Johannes Schreiter und seine Frau Edith habe ich in unserer
früheren Gemeinde
kennen gelernt,
bin dann irgendwann einmal auf die Vorstellung seines Ulmer Weltgefährdungsfensters
gegangen und war von Anfang an schlichtweg begeistert von der Klarheit
seines Bildaufbaus und der Reduktion auf das Wesentliche seiner Malerei.
Die Farben leuchten einem sozusagen direkt durch's Hirn in die Seele und
berühren etwas in dir. Schaut euch einfach seine Bilder an und genießt es.
Johannes und Edith zu meinen
Freunden zählen zu dürfen, macht mich glücklich.
Dass wir uns auch noch in der Ewigkeit kennen werden, macht die Sache
noch besser. Vielen Dank für eure Liebe, Gastfreundschaft, Ermutigung und
Inspiration, Edith und Johannes.
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Prof.
Peter A. Riedl: "Unter den Erneu-
erern der Glasmalerei ist Johannes
Schreiter einer der geistreichsten und wagemutigsten. Schreiter hat nicht
nur
den stilistischen Fundus der Gattung um
eine Fülle neuer Möglichkeiten bereichert, sondern auch Konzepte eingeführt,
die
man guten Gewissens revolutionär nennen darf. Jedes Glasfenster
Schreiters zeugt
von einer starken und zugleich für modifizierende Impulse empfänglichen
Erfindungskraft - Impulse, welche von Struktur und Geschichte der
Architektur oder von thematischen Vorgaben ausge-
hen können."
Bei all seinen
Verglasungen geht es dem Künstler stets weniger um das Glas als Material,
als um die Steuerung von Licht, welches als Emanation des Göttlichen
verstanden ist.
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Johannes
Schreiter(8.3.1930) ist Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, des
Westdeutschen Künstlerbundes, der Darmstädter Sezession und von 1980 bis
1995 des Arbeitsausschusses Ev. Kirchbautag. Einzel- u.
Gruppenausstellungen in Europa, USA, Kanada, Afrika, Japan, Neuseeland,
Brasilien, Indien, der UdSSR und Südkorea.
Professor,
Maler, Leiter Abt. Freie Malerei u. Graphik Staedelschule / Staatliche
Hochschule für bildende Künste Frankfurt/M. (1963-87; 1971/74 Rektor)
Johannes Schreiter ist
einer der bedeutendsten zeitgenössischen Glasbildner. Sein Gesamtwerk
umfasst architekturgebundene Glasfenster in Sakral- wie Profanbauten,
freie Glasbilder, aber auch Zeichnungen, Druckgraphik und Brandcollagen
(eine Erfindung, mit der er Kunstgeschichte schrieb). Schreiter ist ein
"Grenzgänger" zwischen Informel, Hard edge und Minimal art. -
Ein "Prinzip Zeichnung" bestimmt das glasbildnerische Werk seit
der Verglasung des Kapellenraums des Johannesbundklosters in Leutesdorf/Rhein
(1965/66) wesentlich. Dort findet sich erstmals die offen im Glas endende
Bleirute ohne jede technische Funktion. Diese freie Verwendung der
Bleirute als autonom-künstlerischer Ausdrucksträger gilt als einer der
wichtigsten Beiträge Schreiters zur Entwicklung zeitgenössischer
Glasmalerei. - Als einer der ersten Künstler hat Schreiter gegen Mitte
der 70er Jahre strukturloses Plexiglas für seine glasgestalterische
Arbeit nutzbar gemacht. Bei seinen "Zeichnungsfenstern" mit
Plexiglas erinnert die freie Bleigraphik oft an ostasiatische
Kalligraphie.
Der optimale Zusammenklang von Architektur und Glasfenster ist Schreiter
ein besonderes Anliegen. Seine stete Beschäftigung mit Architektur und
die Befähigung, sensibel auf architektonische Gegebenheiten einzugehen,
haben seine charakteristische Bildsprache mit geprägt.
Hauptthema der Kunst Schreiters ist der Konflikt zwischen Konstruktion und
Organik. So ist die geometrische und die informelle Lineatur im (Fenster-)Bild
direkt aufeinander bezogen; damit ist die Gegensätzlichkeit verschiedener
Prinzipien zur Sprache gebracht (Werkreihen: "Fazit",
"Fragmentraum-Bild"). - Die berühmten Entwürfe zur
Gesamtverglasung der Heidelberger Heiliggeistkirche (1977-87) zitieren
u.a. Texte, ganze Schriftdokumente, und erproben die Realisierung von
Trompe l'oeil-Elementen im Medium Glas. - Schreiters jüngere Werke lassen
- neben der reduzierten Zeichen- und Symbolsprache - eine neue Lust an der
Farbe erkennen. |