mag "Abstrakte Glasmalerei"

Hier links Johannes Schreiter und seine liebe Frau Edith, die uns bereits in die ewige Heimat vorausgegangen ist.

Hier entsteht eine hoffentlich umfassende Werkschau des künstlerischen Schaffens meines lieben Freundes Johannes Schreiter, um seine Kunst Menschen zugänglich zu machen, die Museen normalerweise meiden. Bitte helft mir dabei. Schickt mir Material, wenn ihr andere Bilder habt.

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 Johannes Schreiter Glasmalerei Kirchenfenster Johannes Schreiter
(Klick auf die Bilder - mit der Zeit gibt's dann zu jedem Bild weitere Informationen)


Brandcollagen, freie Bilder & 1 Antependium

Johannes Schreiter und seine Frau Edith habe ich in unserer früheren Gemeinde kennen gelernt, bin dann irgendwann einmal auf die Vorstellung seines Ulmer Weltgefährdungsfensters gegangen und war von Anfang an schlichtweg begeistert von der Klarheit seines Bildaufbaus und der Reduktion auf das Wesentliche seiner Malerei. Die Farben leuchten einem sozusagen direkt durch's Hirn in die Seele und berühren etwas in dir. Schaut euch einfach seine Bilder an und genießt es.

Johannes und Edith zu meinen Freunden zählen zu dürfen, macht mich glücklich. Dass wir uns auch noch in der Ewigkeit kennen werden, macht die Sache noch besser. Vielen Dank für eure Liebe, Gastfreundschaft, Ermutigung und Inspiration, Edith und Johannes.

Prof. Peter A. Riedl: "Unter den Erneu-
erern der Glasmalerei ist Johannes
Schreiter einer der geistreichsten und wagemutigsten. Schreiter hat nicht nur
den stilistischen Fundus der Gattung um
eine Fülle neuer Möglichkeiten bereichert, sondern auch Konzepte eingeführt, die
man guten Gewissens revolutionär nennen darf. Jedes Glasfenster Schreiters zeugt
von einer starken und zugleich für modifizierende Impulse empfänglichen Erfindungskraft - Impulse, welche von Struktur und Geschichte der Architektur oder von thematischen Vorgaben ausge-
hen können."

Bei all seinen Verglasungen geht es dem Künstler stets weniger um das Glas als Material, als um die Steuerung von Licht, welches als Emanation des Göttlichen verstanden ist.

Johannes Schreiter(8.3.1930) ist Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, des Westdeutschen Künstlerbundes, der Darmstädter Sezession und von 1980 bis 1995 des Arbeitsausschusses Ev. Kirchbautag. Einzel- u. Gruppenausstellungen in Europa, USA, Kanada, Afrika, Japan, Neuseeland, Brasilien, Indien, der UdSSR und Südkorea.

Professor, Maler, Leiter Abt. Freie Malerei u. Graphik Staedelschule / Staatliche Hochschule für bildende Künste Frankfurt/M. (1963-87; 1971/74 Rektor)

Johannes Schreiter ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Glasbildner. Sein Gesamtwerk umfasst architekturgebundene Glasfenster in Sakral- wie Profanbauten, freie Glasbilder, aber auch Zeichnungen, Druckgraphik und Brandcollagen (eine Erfindung, mit der er Kunstgeschichte schrieb). Schreiter ist ein "Grenzgänger" zwischen Informel, Hard edge und Minimal art. - Ein "Prinzip Zeichnung" bestimmt das glasbildnerische Werk seit der Verglasung des Kapellenraums des Johannesbundklosters in Leutesdorf/Rhein (1965/66) wesentlich. Dort findet sich erstmals die offen im Glas endende Bleirute ohne jede technische Funktion. Diese freie Verwendung der Bleirute als autonom-künstlerischer Ausdrucksträger gilt als einer der wichtigsten Beiträge Schreiters zur Entwicklung zeitgenössischer Glasmalerei. - Als einer der ersten Künstler hat Schreiter gegen Mitte der 70er Jahre strukturloses Plexiglas für seine glasgestalterische Arbeit nutzbar gemacht. Bei seinen "Zeichnungsfenstern" mit Plexiglas erinnert die freie Bleigraphik oft an ostasiatische Kalligraphie.

Der optimale Zusammenklang von Architektur und Glasfenster ist Schreiter ein besonderes Anliegen. Seine stete Beschäftigung mit Architektur und die Befähigung, sensibel auf architektonische Gegebenheiten einzugehen, haben seine charakteristische Bildsprache mit geprägt.

Hauptthema der Kunst Schreiters ist der Konflikt zwischen Konstruktion und Organik. So ist die geometrische und die informelle Lineatur im (Fenster-)Bild direkt aufeinander bezogen; damit ist die Gegensätzlichkeit verschiedener Prinzipien zur Sprache gebracht (Werkreihen: "Fazit", "Fragmentraum-Bild"). - Die berühmten Entwürfe zur Gesamtverglasung der Heidelberger Heiliggeistkirche (1977-87) zitieren u.a. Texte, ganze Schriftdokumente, und erproben die Realisierung von Trompe l'oeil-Elementen im Medium Glas. - Schreiters jüngere Werke lassen - neben der reduzierten Zeichen- und Symbolsprache - eine neue Lust an der Farbe erkennen.